
30 Minuten, die über den weiteren Verlauf Deines Lebens entscheiden können: Ein Vorstellungsgespräch gehört sicher zu den nervenaufreibendsten Momenten Deines Lebens – aber auch zu den einfachsten. Denn die Fragen, die während eines Interviews gestellt werden, sind oftmals die gleichen.
Es gibt zwei Arten von Fragen, die Dir beim Vorstellungsgespräch begegnen können: die klassischen Fragen und die Verhaltensfragen.
Auf die klassischen Fragen kannst Du Dich im Vorfeld perfekt vorbereiten und Dir bereits eine Antwort zu Recht legen. Darüber hinaus kannst Du selbst entscheiden, welche Informationen Du zusätzlich von Dir mit einfließen lassen möchtest.
Du solltest Dir darüber im Klaren sein, dass nicht immer der exakte Inhalt Deiner Äußerungen Gegenstand der Beobachtung ist, sondern die komplexe Art Deiner Mitteilungen: Kannst Du strukturiert denken, bist Du zielstrebig, bleibst Du konzentriert?
Folgende Fragen können Dir beispielsweise während eines Vorstellungsgesprächs begegnen:
- Warum interessieren Sie sich gerade für unser Unternehmen/ für diese Stelle?
- Warum sollten wir uns gerade für Sie entscheiden?
- Warum bewerben Sie sich bei uns und nicht bei der Konkurrenz?
- Was sind Ihre Stärken/ Schwächen?
- Warum wollen Sie wechseln?
- Haben Sie sich noch bei anderen Unternehmen beworben?
- Was ist Ihr bisher größter Erfolg/ Misserfolg?
- Worauf sind Sie besonders stolz?
- Was bringen Sie in den neuen Job ein?
- Wo sehen Sie sich in 3, 5, 10 Jahren?
- Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
- Wie stressresistent sind Sie?
- Welche Gehaltsvorstellung haben Sie?
Auch Verhaltensfragen werden während des Personalauswahlverfahrens immer häufiger und beliebter. Da sie weniger konkret sind, fordert die Vorbereitung auf sie eine Nuance mehr Kreativität.
Verhaltensfragen beschäftigen sich mit Deiner Reaktion in bestimmten Situationen. Deine potentiellen Arbeitgeber ziehen daraus ihre Rückschlüsse über Deine Arbeitsweise und zum Beispiel auch über Deine Stressresistenz. Der Recruiter interessiert sich also nicht vorrangig für eine gut strukturierte Geschichte. Er wird aus Deinen Äußerungen ableiten, wie Du möglicherweise mit Problemen umgehst, die Dir am Arbeitsplatz begegnen können.
Folgende Beispiele von Verhaltensfragen geben Dir einen Eindruck von der Art des Fragetyps:
- Erzählen Sie mir von einem komplexen Projekt, das Sie betreut haben.
- Berichten Sie von einem Misserfolg, den Sie in einen Erfolg umwandeln konnten.
- Berichten Sie mir von einem Projekt, das innerhalb einer sehr kurzen Deadline fertig gestellt werden musste.
- Nennen Sie eine Situation, in der Sie einen Konflikt lösen mussten.
- Berichten Sie von einer Situation, in der Sie an einen Punkt kamen, an dem Sie nicht mehr weiter wussten.
Sammle also vor dem Interview fünf oder sechs persönliche Erfahrungen, die sich gut in Geschichten umformen lassen. Arbeite Deine Geschichten optimal auf. Für die Beantwortung einer situativen Frage halte Dich an das Schema: Ziel, Methode und Ergebnis. Du nennst also zunächst das Ziel, dass Du verfolgt hast, und beschreibst kurz die Situation. Dann gehst Du auf die Methoden ein, die Du angewendet hast, um das Ziel zu erreichen. Am Ende nennst Du deutlich das Ergebnis, dass Du durch diesen Prozess erreicht hast.
Und denke auch daran, einen Schluss zu ziehen: Was hast Du aus Deiner Erfahrung gelernt, wie würdest Du in Zukunft anders an die Situation herangehen? Denn nicht der beste Geschichtenerzähler punktet, sondern der, der auch fähig ist zur kritischen Selbstreflektion.
Wirst Du mit einer gänzlich unerwarteten Verhaltensfrage konfrontiert, erinnere Dich an das Schema: Ziel-Methode-Ergebnis. Dann kannst Du, auch ohne inhaltliche Vorbereitung, jede Frage schnell, kompetent und logisch aufgebaut beantworten.
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